Bei Neugeborenen sind O-Beine völlig normal, denn in der Gebärmutter nimmt das Baby, wegen eingeschränktem Platz, ein zusammengekauerte Position ein. Zusätzlich gibt der breite Gang in O-Beinstellung den Laufanfängern Stabilität und Sicherheit.
Aus der O- Beinstellung des Neugeborenen entwickeln sich dann die typischen X-Beine des Kleinkindes. Bei den meisten Kindern hat sich die Beinachse bis zum Alter von ca. 6 Jahren normalisiert.
Eltern sollten sich also keine Sorgen machen, wenn ihr Baby O-Beine hat, da sich die Beinachse im Verlauf der natürlichen Entwicklung meist von selbst korrigiert. Sollten jedoch deutliche Unterschiede zwischen der linken und rechten Seite erkennbar sein oder falls das Kind Beschwerden oder Probleme beim Laufen hat, ist es ratsam, jemanden zu konsultieren.
Im zweiten Lebensjahr kann sich eine X-Stellung der Beine entwickeln, die häufig bis zum fünften Lebensjahr anhält. Kinder in dieser Altersgruppe haben oft Plattfüsse, was jedoch Teil des normalen Entwicklungsprozesses ist. Durch Spielen und Ausprobieren trainieren sie ihre Muskulatur und entwickeln zunehmend mehr Sicherheit beim Gehen.
Knick-/Senkfüsse, sind bei Kleinkindern ebenfalls vollkommen normal, denn diese Fussstellung geht einher mit der X-Stellung der Knie. Platt wirken die Füsse deshalb, weil sich im Mittelfussbereich noch ein dickes Fettpolster befindet und den Fuss daher platt aussehen lässt. Beginnt das Kind eigenständig zu laufen, wird dieser sogenannte «Babyspeck» abgebaut und die Fussmuskulatur aufgebaut.
Manchmal ist das Fussgewölbe aber so stark abgesunken, dass es teilweise oder vollständig auf dem Boden aufliegt. Da der Fuss nach innen durchhängt, wirkt sich dies auch auf die Haltung des restlichen Körpers aus und kann es zu verschiedene Beschwerden führen.
Ein flexibler Plattfuss wird im Allgemeinen durch eine Schwäche der Bänder verursacht. Bei Belastung senkt sich das Fussgewölbe Richtung Boden. Wenn Sie Ihre Füsse senken oder auf den Zehenspitzen stehen, korrigiert sich das Fussgewölbe von selbst.
In der Regel normalisieren sich Knick-/Senkfüsse aber bis zum Alter von etwa 8 bis 10 Jahren von selbst.
Wenn die Füsse nach dem siebten Lebensjahr weiterhin nach innen zeigen und Ihr Kind über müde oder schmerzende Beine klagt, häufig stolpert oder nicht mehr laufen möchte, sollten Sie eine Untersuchung bei uns in Erwägung ziehen.
Durch die Abweichung der Beinhaltung entsteht eine erhöhte Zugkraft auf die Sehnen und Muskeln der Fuss- und Knieinnenseite, was zu den beschriebenen Beschwerden führen kann. Kinder ab 6 bis 7 Jahren, die unter X-Beinen in Kombination mit einer deutlichen Fussfehlstellung, wie Plattfüssen, oder Schmerzen leiden, können von uns gezielt behandelt werden.
Bei der Untersuchung analysieren wir die Stellung der Füsse, Knie und Hüften sowie den Gang des Kindes. Sollten X-Beine oder O-Beine durch eine falsche Fussstellung verursacht oder verstärkt werden, können massgefertigte Einlagen zur besseren Belastung der Gelenke der unteren Extremitäten beitragen. Zusätzlich können muskelstärkende Übungen bei X-Beinen die Behandlung unterstützen. Regelmässige Kontrolluntersuchungen stellen sicher, dass die Korrektur der Fuss- und Beinhaltung dauerhaft überwacht wird.
Osgood-Schlatter ist eine schmerzhafte Überlastung oder Reizung einer der Wachstumsfugen des Knies, die sich vorne unterhalb des Knies befindet, wo die Sehne am Schienbein ansetzt. Diese Erkrankung tritt am häufigsten bei Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren und bei Mädchen im Alter von 8 bis 13 Jahren auf. Osgood-Schlatter kann besonders bei sportlich aktiven Kindern, die viel laufen oder springen, häufig vorkommen.
Wie kann Osgood Schlatter entstehen?
Wenn ein Kind bei Sportarten wie Basketball, Volleyball und Leichtathletik viel springt und rennt, kann es zu Schmerzen kommen, weil die Wachstumsfugen überlastet sind. Schmerzen und Schwellungen können auch durch eine abnormale Fussstellung verursacht werden, beispielsweise durch einen Plattfuss oder einen Hohlfuss. Darüber hinaus können auch Traumata oder Verletzungen, Übergewicht, schwache und/oder zu kurze Muskeln oder zu starke Belastungen Ursachen für diese Beschwerden sein.
Welche Symtome können auftreten bei Osgood Schlatter?
Zur Untersuchung des Sehnenansatzes wird gezielt Druck auf die betroffene Stelle ausgeübt. Zudem überprüfen wir die Funktion der Oberschenkelmuskulatur und deren Dehnungszustand. Oft reichen das Alter des Kindes und der Schmerzort aus, um eine Diagnose zu stellen. In einigen Fällen kann jedoch zur Bestätigung eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung erforderlich sein.
Mittels einer Laufanalyse schauen wir weiter ob eventuelle Fehlstellungen anwesend sind die die Beschwerden negativ beeinflussen.
Wenn das Kind erwachsen ist und sich die Wachstumsfuge schliesst, verschwinden die Schmerzen meistens von selbst.
Grundsätzlich muss das Kind nicht mit dem Training aufhören, bei starken Schmerzen ist es jedoch besser, sich auszuruhen. Manchmal kann es auch notwendig sein, die schmerzende Stelle zu kühlen und die Oberschenkelmuskulatur zu dehnen und/oder zu stärken.
Einlagen nach Mass können in Kombination mit ein Schuhberatung dafür sorgen, dass die Spannung der Patellasehne an der Kniescheibe reduziert werden und somit die Knieschmerzen lindern. Eine Therapie ist erforderlich, bis die Wachstumsfuge vollständig ausgewachsen ist.
Wenn Kindern nachts etwas wehtut, dann handelt es sich oft um sogenannte Wachstumsschmerzen. Wachstumsschmerzen sind unangenehm, aber kein Grund zur Sorge. Wachstumsschmerzen kommen bei Kindern zwischen etwa 2 und 12 Jahren häufig vor. Während oder nach einem Wachstumsschub können die Muskeln kürzer als die Knochen sein. Man könnte sagen, dass die Knochen schneller wachsen als die Muskeln. Dadurch kommt es zu (vorübergehenden) Muskelverkürzungen, die zu Beschwerden führen können.
Bei Wachstumsschmerzen ist es hilfreich, Ihr Kind zu beruhigen. Wenn es Schwierigkeiten hat, einzuschlafen, kann ein leichtes Schmerzmittel wie Paracetamol gegeben werden. Auch regelmässiges Dehnen und Massieren der Waden- und Oberschenkelmuskulatur kann die Beschwerden lindern.
Die Einnahme von Magnesium kann ebenfalls helfen, Wachstumsschmerzen zu reduzieren. Es gibt verschiedene Formen von Magnesium, die für Kinder geeignet sind. Fragen Sie dazu am besten Ihren Kinderarzt oder Apotheker.
Sollten die Schmerzen sehr stark sein, das Kind tagsüber beeinträchtigen oder mit Schwellungen, Rötungen oder Fieber einhergehen, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um andere Ursachen auszuschliessen.
Hat Ihr Kind Schmerzen in den Unterschenkeln oder Fersen, die nach sportlicher Anstrengung oder sogar im Bett auftreten? Eine häufige Ursache für solche Beschwerden ist Morbus Sever, die häufigste Form von Fersenschmerzen bei Kindern. Morbus Sever tritt typischerweise bei sportlich aktiven Kindern im Alter zwischen 7 und 12 Jahren auf. Die Wachstumsfuge auf der Rückseite des Fersenbeins bleibt bis etwa zum 12. Lebensjahr offen. In dieser Zeit ist das Fersenbein besonders anfällig, da es in verschiedene Richtungen wächst. Diese Wachstumsfuge kann durch Überlastung schnell zur Schwachstelle werden, was zu Schmerzen führt.
Fersenschmerzen bei Kindern sollten ernst genommen werden, besonders wenn sie nach sportlichen Aktivitäten häufiger auftreten.
Morbus Sever tritt häufig bei aktiven Kindern auf, die sich viel bewegen, springen oder Sportarten wie Basketball, Tennis, Hockey oder Fussball ausüben. Besonders sportlich aktive Kinder entwickeln oft kräftige Wadenmuskeln, die über die Achillessehne am Fersenbein ansetzen. Wenn diese Muskeln verkürzt oder stark beansprucht sind, erhöht sich der Zug auf das Fersenbein erheblich.
Neigt Ihr Kind dazu, seine Füsse nach innen zu kippen, verstärkt dies den Zug auf die Achillessehne und das Fersenbein zusätzlich. Auch Übergewicht kann eine mögliche Ursache für Morbus Sever sein, da das zusätzliche Gewicht zu einer höheren Belastung der Ferse führt.
Die Behandlung beim Morbus besteht darin, die Fersenbelastung beim Laufen und Sport zu reduzieren. Grundsätzlich muss das Kind nicht Sport oder Training aufhören, bei starken Schmerzen ist es jedoch besser, sich auszuruhen und z.B. einmal pro Woche weniger zu trainieren.
Einlagen nach Mass können die Zugkräfte der Achillessehne auf den Fersen verringern und eventuelle Fussfehlstellungen korrigieren. In den meisten Fällen müssen die Einlagen getragen werden, bis die Wachstumsfuge vollständig ausgewachsen ist und der Ferse somit die Belastung tragen kann. Auch Schuhe mit dickerer, dämpfender Laufsohle können die Beschwerden lindern.
Obwohl Plattfüsse (Pes planus) bei Kleinkindern bis zu einem bestimmten Alter normal sind, kann es in einigen Fällen zu Problemen kommen, wenn das Fussgewölbe so stark absinkt, dass es teilweise oder vollständig auf dem Boden aufliegt. Dies kann die Körperhaltung beeinflussen, da der Fuss nach innen durchhängt. Durch die Abweichung der Beinhaltung entsteht eine erhöhte Zugkraft auf die Sehnen und Muskeln der Fuss- und Knieinnenseite.
Wenn diese Auswirkungen auftreten, sollten Plattfüsse genauer untersucht und, falls nötig, behandelt werden, um weitere Probleme zu vermeiden.
Eine Untersuchung ist besonders dann sinnvoll, wenn eines der genannten Beschwerden auftritt. Wir analysieren die Ursachen der Beschwerden und können gezielt Massnahmen ergreifen. Mithilfe von Einlagen nach Mass können wir die Fehlstellung optimieren. Zusätzlich können einfache Übungen die Muskeln stärken und können wir Ihnen mit Schuhberatung zur Seite stehen. Wir können dabei zusammenarbeiten mit den Physiotherapeuten um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten und die Beschwerden zu reduzieren. Regelmässige Kontrolluntersuchungen stellen sicher, dass die Korrektur der Fuss- und Beinhaltung dauerhaft überwacht wird.